• Parodontologie

Die Parodontologie - die Lehre vom Zahnhalteapparat

Die Parodontologie ist die Lehre vom Zahnhalteapparat. Sie bezeichnet die zahnmedizinische Fachrichtung, die sich mit dem Bereich "um den Zahn herum" beschäftigt. Medizinisch wird dieser Bereich Parodontium genannt und besteht aus drei Grundelementen:

  • Wurzelzement
  • Parodontales Ligament
  • Kieferknochen

Sie bilden das funktionelle Verankerungssystem der Zähne. Der Wurzelzement ist die äußerste Schicht der Zahnwurzel, er dient als Verankerungselement für das Parodontale Ligament. Der Zahn ist nicht direkt mit dem Kieferknochen verwachsen, er sitzt in einer Knochentasche und wird durch das Parodontale Ligament mit dem Kieferknochen verbunden. Das Parodontale Ligament bezeichnet kleine Fasern, die den Zahn zum einen fest mit dem Knochen verbinden und zum anderen Belastungen, z. B. beim Kauen, abfedern. Der Kieferknochen ist Teil des Schädels und dient zur Aufnahme der Zähne.

Aufgaben der Parodontologie sind Vorbeugung und Behandlung von Zahnbetterkrankungen sowie deren Nachsorge. Eine Entzündung des Zahnhalteapparats wird als Parodontitis bezeichnet, eine nicht entzündliche Erkrankung als Parodontose. Die Parodontitis ist die am meisten verbreitete Erkrankung des Zahnhalteapparats. Parodontitis und Gingivitis werden durch bakterielle Beläge ausgelöst. Eine unbehandelte Parodontitis führt langfristig zu röntgenologisch dokumentierbarem Knochenabbau. Durch die Gingivitis entstehen Zahnfleischtaschen, hervorgerufen durch die entzündliche Schwellung der Gingiva.

Ziele einer Parodontaltherapie sind: Die Krankheit stoppen (Initaltherapie) und bei Knochenverlust neues Gewebe (Regenerative Therapie) aufzubauen.

 

Ursache Gingivitis und Parodontitis

Hauptursache der Gingivitis und Parodontitis ist mangelnde Mundhygiene. Es sammeln sichBakterien, die zur Anlagerung von Plaque und zur Bildung von Zahnstein führen. Mit der Zeit folgen Rötung, Schwellung und Blutungsneigung des Zahnfleisches. Zunächst kommt es nur zur Zahnfleischentzündung, der Gingivitis. Wird dies nicht behandelt, kann die Entzündung auf das ganze Parodontium übergreifen und die Fasern, die die Zähne mit dem Kieferknochen verbinden, zerstören. Im weiteren Verlauf führt dies Knochenabbau. Der komplette Zahnhalteapparat wird geschädigt. Ohne Fasern und Knochen beginnen sich die Zähne zu lockern und gehen verloren.
Oft werden Gingivitis und Parodontitis begünstigt durch Stress, Diabetes, Osteoporose und besonders häufig durch Rauchen. Die meisten Parodontalerkrankungen können mit einer professionellen Prophylaxe verhindert und durch eine motivierte Zusammenarbeit zwischen Patient, Prophylaxe Team und Zahnarzt erfolgreich behandelt werden. Am besten ist, durch regelmäßige Mundhygiene eine Gingivitis bzw. Parodontitis erst gar nicht entstehen zu lassen.

Die entzündlichen Stoffe, die sich in den Zahntaschen sammeln, können durch die Blutbahn in andere Bereiche des Körpers transportiert werden und weitere Erkrankungen auslösen. So führt eine unbehandelte Parodontalerkrankung bei Schwangeren zu einem 7-fach höheren Risiko einer Frühgeburt oder einem Kind mit zu geringem Geburtsgewicht. Auch Herzerkrankungen oder Schlaganfälle können in Zusammenhang mit einer Parodontalerkrankung einhergehen. Weiterhin kann eine Parodontitis die Erkrankung an Diabetes mellitus (Altersdiabetes) begünstigen.

Finden Sie einen Parodontologen in Ihrer Nähe: